Mitgeschöpfe statt Nutztier

Kevelaerer Gespräche: "Der letzte Zweck der anderen Geschöpfe sind nicht wir." (Enzyklika Laudato Si 83)

Mo 05.10.2020 // 18:00 Uhr // Vortrag und Diskussion // Kevelaer

Vom Projekt einer Theologischen Zoologie

"Mit zunehmender Erkenntnis werden die Tiere den Menschen immer näher sein; wenn sie dann wieder so nahe sind wie in den ältesten Mythen, wird es kaum mehr Tiere geben." So überschreibt der Literaturnobelpreisträger Elias Canetti das große Thema, wie wir Menschen es mit unseren Mitgeschöpfen halten: Verhaltensbiologische Erkenntnisse zeigen, dass unsere Mitgeschöpfe über Bewusstsein verfügen, über emotionale und soziale Kompetenz, dass sie lehren und lernen können. Dass uns also kein Graben von ihnen trennt, wir mit allen verwandt sind und wir Menschen nicht vom Himmel gefallen sind. Dies wussten (auch) die Autorinnen und Autoren der Bibel. In ihren Mythen sind die Tiere die Zuerst-Gesegneten der Schöpfung, beseeltes Gegenüber des Adam im Garten Eden, den sie übrigens nicht verlassen mussten; sie sind Bündnispartner Gottes nach der großen Flut, Mitbewohner einer zukünftigen Welt ohne Gewalt und nicht zuletzt Vorbilder für Hiob, Bileam und Jesus selbst. Dieses Wissen gilt es stark zu machen angesichts der Tatsache, dass täglich ca. 10 Tier- und Pflanzenarten ausgerottet werden - und: Millionen und Abermillionen von Puten, Hühnern und Schweinen verschwinden in immer größeren Tierfabriken und Schlachthöfen.

In der Gebühr sind die Kosten für einen Imbiss enthalten.

Zeitraum: 18:00 bis 21:45 Uhr
Ort: Kevelaer; Kapellenplatz 35; Priesterhaus
Gebühr: 19,00 Euro
Leitung: Dr. Rainer Hagencord
Kursnummer: U3621-031

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