Das Tier als Herausforderung für die christliche Anthropologie. Philosophisch-theologische und verhaltensbiologische Argumente für einen Perspektivwechsel und religionspädagogische Konsequenzen.

1.-3.09.2020 // Lehrveranstaltung der Universität Kassel // Haus Mariengrund // Münster-Gievenbeck

Mit unserem Lebensstil sind wir direkt an der Ausbeutung der Mitwelt und auch an der Zerstörung unserer eigenen Lebensgrundlagen (und die der kommenden Generationen) beteiligt.Theologisch sprechen wir von Schöpfung!Was impliziert dieser Begriff eigentlich?Wie sehen biblische Positionen zum Umgang mit der Schöpfung aus?In der Bibel kommen z.B. Tiere auf fast jeder zweiten Seite vor, doch fast alle theologischen Disziplinen schweigen sich über sie aus.

„Ein Irrtum über die Geschöpfe mündet in ein falsches Wissen über den Schöpfer und führt den Geist des Menschen von ihm fort." Dieses Wort des Kirchenlehrers Thomas von Aquin macht deutlich, dass eine falsche Sicht auch auf die Tiere sowohl eine verfehlte (Schöpfungs-) Theologie als auch eine unangemessene Spiritualität nach sich zieht. In diesem Seminar begeben wir uns auf eine Spurensuche (praktisch und theoretisch), um uns der Wahrheit über unsere Mitgeschöpfe zu nähern. Dazu sichten wir sowohl philosophisch-theologische als auch evolutions-und verhaltensbiologische Denkfiguren. Zudem werden wir in der Begegnung mit den beiden Poitou-Eseln und den Bienen auf dem schönen Gelände eigene Erfahrungen sammeln und deuten.Wir setzen uns damit auseinander, welche Handlungskonsequenzen aus den theologischen und biologischen Erkenntnissen folgen sollten: Wie leben wir Christen glaubwürdig, wenn wir unsere Mitwelt als Gottes Schöpfung ernst nehmen?Wie sieht eine angemessene Umsetzung des Perspektivwechsels im Religionsunterricht aus?

Ort: Haus Mariengrund Münster, Nünningweg 133, 48161 Münster

Leitung: Dr. Gudrun Spahn-Skrotzki, Institut für Evangelische Theologie, Universität Kassel

Dozent: Dr. Rainer Hagencord, Institut für Theologische Zoologie e. V.

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