Klimapilgern 2021

Geht doch! Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit zu Gast in Münster

Der 5. ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit startete seinen Weg am 13.08.2021 im polnischen Zilona Gora, um am 30.10.2021 mit seiner Botschaft im schottischen Glasgow zur UN-Klimakonferenz anzukommen. Auf ihrem Weg durchquerten die Pilger das Münsterland und waren vom 24. bis zum 26. September 2021 in Münster zu Gast.

 

Die Zeit der Worte ist vorbei, wir brauchen jetzt in Politik und Kirche Taten, um das kurze Zeitfenster, was noch bleibt, um das 1,5 Grad -Ziel zu erreichen, auch zu nutzen

Volker Rotthauwe, Umweltpfarrer der Ev. Kirche von Westfalen

Klimapilgerweg 2021

Keine Klimawende ohne Ernährungswende
Erst wenn Tiere nicht mehr als Produkte und Rohmasse der Fleischindustrie behandelt werden, werden wir mehr Klimagerechtigkeit erreichen.

Angesichts der zunehmenden Erderwärmung und den drohenden sozialen Verwerfungen und ökologischen Katastrophen ging es in den Veranstaltungen um die weltweite Verflechtung von Ressourcenverbrauch, Wegwerfgesellschaft, industrieller Landwirtschaft, Fleischkonsum, Artensterben, Zerstörung der Wälder und sozialer Ausbeutung. Dabei wurde deutlich, dass es gilt, alle Kräfte zu bündeln, um die globale Zerstörung unserer Lebensgrundlage aufzuhalten. „Die Zeit der Worte ist vorbei, wir brauchen jetzt in Politik und Kirche Taten, um das kurze Zeitfenster, was noch bleibt, um das 1,5 Grad -Ziel zu erreichen, auch zu nutzen“ (Volker Rotthauwe, Umweltpfarrer der Ev. Kirche von Westfalen).

Es bedarf auch einer neuen Sicht auf die ganze Schöpfung - Pflanze, Tier und Mensch. Die Überwindung des menschenzentrierten Weltbildes und die Gestaltung eines nachhaltigen Lebensstiles, gehen einher mit der Erkenntnis des Eigenwertes und der Würde jedes Mitgeschöpfes.

Verschiedene Institute, Gruppen und Ehrenamtliche, waren daran beteiligt, diese Zusammenhänge aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten und die PilgerInnen auf ihrem Weg zu unterstützen. Empfangen wurden diese durch Weihbischof Dr. Rolf Lohmann, Umweltbischof der DBK, und später - an seinem Amtssitz - von Weihbischof Dr. Stefan Zekorn. Unterstützt wurde der Stand der KlimapilgerInnen am Domplatz durch das Institut für Theologische Zoologie und - stellvertretend für alle Tiere  - durch die Präsenz von zwei Lamas der Pfarrerin für Schöpfungsspiritualität der EV. Landeskirche in Württemberg, Ulrike Schaich, die einen Teil des Weges mitgingen. 

Zu den Veranstaltungen gehörten Vorträge im Rahmen der „Friday for Future“-Demonstration mit 15 000 Teilnehmern auf dem Schlossplatz in Münster, die Preisverleihung an Prälat Kossen durch Pax Christi im KSHG, der ökumenische Abschlussgottesdienst im Jakobuszentrum Münster und die Einführung in die solidarische Landwirtschaft auf dem Gärtnerhof in Altenberge.

Ein großer Dank gilt auch den vielen Ehrenamtlichen, die gemeinsam den Pilgerweg ermöglichten, u.a. Dr. Andreas Reimers (ITZ e. V.) für die Planung der Etappe gemeinsam mit den Mitgliedern der  KFD in Hansell, die für das Wohl der Pilger sorgten.

Es war für viele TeilnehmerInnen berührend, auf dem Weg, im Austausch mit den anderen, die eigenen Sorgen, Ängste und Visionen teilen zu können, und diesen im gemeinsamen Tun Ausdruck zu verleihen. „Ich wünsche mir Kirchen, die in ihren Kantinen und auf ihren Gemeindefesten und Sitzungen nur noch ökologische oder regionale Lebensmittel verwenden. Es ist höchste Zeit, engagierter und ambitionierter in Politik und Kirche zu handeln“ (Vision aus dem Kreis der Aktiven).

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