Kuschelige Dekoration oder höherer Sinn? Die beiden Tiere im Stall von Bethlehem sind nicht nur Nutztiere, sondern Teil der Schöpfung. Dass Ochs und Esel noch vor den Weisen aus dem Morgenland Zeuge der Geburt Jesu werden, ist von Bedeutung. Aber was heißt das eigentlich für unseren Umgang mit der Tierwelt?
Tiere in der Krippe stehen dort nicht einfach nur zur Deko, weil es hübsch aussieht oder es so romantisch ist. In der Bibel hat jeder kleine Wurm eine Bedeutung, betont die Theologin Ute Neumann-Gorsolke. Mit der Geburt Jesu, mit Gottes Sohn, kommt eine neue Perspektive in die Welt „Eben nicht nur für Menschen, im Blick sind auch die Tiere als Teil der guten Schöpfung Gottes".
Wir vom Aktionsprogramm "Kita - Lernort des Glaubens" haben dieses Jahr einmal hinter die Türen des Stalls von Bethlehem geschaut. Zusammen mit Petra Balster-Spinne, Bauernhofpädagogin aus Selm und Rainer Hagencord, der als katholischer Priester das Institut für Theologische Zoologie in Münster leitet, sind wir der Frage nachgegangen, wieso es eigentlich gerade Ochs und Esel zu Jesus an die Krippe geschafft haben.
Rainer Hagencord ist katholischer Priester und Biologe. Er leitet das Institut für Theologische Zoologie in Münster. Schirmherrin ist die Schimpansenforscherin und UN-Friedensbotschafterin Jane Goodall. Hagencord kritisiert, dass die Kirchen allein den Menschen eine Würde zusprechen, nicht aber den Tieren oder allgemein der Schöpfung.
"Tieropfer im Islam, rituelle Schlachtungen im Judentum, und auch das Christentum werte Tiere systematisch ab, kritisieren Tierrechtler. Inzwischen mehren sich in allen drei Religionen die Stimmen, die theologisch für Tiere argumentieren – und für eine vegane Welt mit Gottes Segen. [...]
Die Theologische Zoologie bringt theologische und naturwissenschaftliche Perspektiven auf die Tiere miteinander ins Gespräch, insbesondere die Erkenntnisse der Evolutionsbiologie und der modernen Verhaltensbiologie. Sie arbeitet an einer Wiederentdeckung der Wertschätzung der Tiere, wie sie durchaus auch in biblischen Texten zum Ausdruck kommt. [rpi Impulse 3/21]
In diese relpod greift Kristina Augst das Thema Tierethik mit zwei Autor*innen des Heftes auf. Zu Gast sind Bernd Kappes (Geschäftsführer der Ausbildungshilfe in der EKKW und seit vielen Jahren aktiv im Kuratorium des Instituts für Theologische Zoologie) und Anita Seebach, Studienleiterin im RPI Frankfurt mit der Schulfachlichkeit Sek I.
Die Theologie habe die Tiere vergessen, dabei können wir viel von ihnen lernen, sagt Rainer Hagencord, Leiter des Instituts für Theologische Zoologie in Münster. Der Biologe und katholische Priester im Interview. (Nicole Stroth)
Auch Tiere haben Würde! Die moderne christliche Tierethik kann und will sich nicht davor drücken, von wem wir abstammen. [...]
Der Vortrag im Rahmen der TiMes-Ringvorlesung "Tiere in den Geistes- und Sozialwissenschaften" von Michael Odenweller beschäftigt sich mit der Frage, in welchen Funktionen Tiere in der religiösen Bildkunst Verwendung finden. Im allgemeinen Teil des Vortrages werden die verschiedenen Kategorien von Tierdarstellungen im Kontext von religiöser Kultur vorgestellt. [...]