Der Friedhof lebt

Interreligiöse Archegärten in Deutschland

Friedhöfe als Archegärten für den interreligiösen Naturschutz sind nicht nur letzte Ruhestätten, sondern auch Begegnungs- und Erholungsorte in stadtnaher Natur. Auch diese Flächen sind für die biologische Vielfalt und für die interreligiöse Verständigung maßgebliche Lebensbereiche. In den drei großen Religionen symbolisiert die Arche das Überleben in Artenvielfalt - so sollen im Projekt christliche, muslimische und jüdische Friedhöfe zu „Archegärten“ neu profiliert werden. Ziel ist, die Friedhöfe zu Lernorten biologischer und religiöser Vielfalt in Städten zu befähigen. Dazu werden interdisziplinär Bildungs- und Praxisformate entwickelt.

Der interreligiöse Dialog geht weiter, heute gilt es, alle Kräfte für den Erhalt der biologischen und kulturellen Vielfalt zu einen.

Dr. Deborah Williger, Institut für Theologische Zoologie e. V.

Der Hintergrund

Friedhöfe bieten im ganzen Land nicht nur ein stadtökologisches, sondern zugleich auch ein großes kulturelles Potential, das weitgehend brach liegt. Zudem führen die aktuellen Diskussionen um Klimawandel und Biodiversitätsverlust großen Bevölkerungskreisen die Krisen der Menschheit deutlich vor Augen, ohne jedoch Ansätze zu einem Umgang miteinander und zur Besinnung bereitzuhalten. Es ist notwendig, dass Menschen sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt einsetzen und Natur nicht lediglich als Ressource zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse betrachten. Auf Friedhöfen begegnen Menschen ihrer eigenen Endlichkeit. Das leitet sie an, sich selbst als Teil natürlicher Kreisläufe aus Werden und Vergehen zu begreifen. Vor diesem Hintergrund schwinden auch gesellschaftliche Unterschiede. Mit dem Projekt „Der Friedhof lebt“ will das ITZ durch interreligiöse Bildung und durch gemeinsamen Einsatz für die biologische Vielfalt den innergesellschaftlichen Frieden stärken und einen Beitrag zum Erhalt der Schöpfungsvielfalt leisten.

In Archegärten können die Anwohner*innen die biologische Vielfalt vor ihrer Haustür besser kennenlernen. In Archegärten sollen Menschen sich selbst als Mitgeschöpfe erfahren und regionale Pflanzen- und Tierarten erkennen lernen. Das gemeinsame Engagement soll auch Menschen verschiedener gesellschaftlicher und religiöser Herkünfte näher zusammenbringen. Die Wissensvermittlung über die Begräbniskulturen der Religionen kann Brücken bauen.
Am Beispiel verschiedener konfessioneller Friedhöfe soll die Bedeutung sowohl biologischer als auch religiöser Vielfalt für die individuelle Persönlichkeitsbildung vermittelt, praktisch gemehrt, nachhaltig gepflegt und so der gesellschaftliche Zusammenhalt und der Naturschutz gestärkt und eigenverantwortliches Handeln für die Mitwelt geschult werden.

Das Team

Das interdisziplinäre und interreligiöse Projekt-Team besteht aus:

  • Dr. Deborah Williger, M.S. & M.A. (Projektleitung)
  • Berfin Baltaci, B.A.
  • Rodin Baltaci, B.A.
  • Robert Boczki, Dipl.
  • Tonja Cappiello, Dipl.
  • Ugo Banabas Ejiofor, M.S.
  • Moana Ritterbecks, B.A.

Kontakt:
d.williger@der-friedhof-lebt.de

Projekt-Postanschrift:
Postfach 2202
50356 Erftstadt

Unterstützungsmöglichkeiten:
- Zeitspenden: Kontakt s.o.
- Geldspenden: IBAN DE57 4006 0265 0045 0415 03 "Spende – Der Friedhof lebt"

Der Beirat

Das ITZ-Projekt wird unterstützt durch einen Beirat. Dieser setzt sich interdisziplinär wie folgt zusammen:

  • apl. Prof. Dr. Valeska Becker (Institut für Archeologie, WWU Münster)
  • Julia Binder (Institut für Landschaftsökologie, WWU Münster)
  • Prof. Dr. Tillmann Buttschardt (Institut für Landschaftsökologie, WWU Münster)
  • jun. Prof. Dr. Asmaa El Maaroufi (Zentrum für Islamische Theologie, WWU Münster)
  • Dr. Rainer Hagencord (Institut für Theologische Zoologie e. V.)
  • Thomas Middelanis (Institut für Landschaftsökologie, WWU Münster)
  • Marc Stallony (Arbeitsstelle Forschungstransfer, WWU Münster)

Öffentliche Veranstaltungen

26.6.2024 Falterleuchten auf dem Waldfriedhof Lauheide

25.06.2024 Falterleuchten auf dem Zentralfriedhof Münster

05.05.2024 Tag der offenen Tore, Emshof Münster

20.03.2024 KickOFF Erftstadt, Gemeindehaus St. Barbara > zum Poster
Projektvorstellung - Musik - Citizen Science - Friedhofsbegehung

27.10.23 KickOFF Münster, Hörsaal S1 am Schlossplatz Münster> zum Poster
Projektvorstellung - Musik - Citizen Science - Friedhofsbegehung

Berichterstattung

08.07.2024 ITZ-Newsletter / Faszinierende Welt der Nachtschmetterlinge - Falterleuchten auf Münsters Friedhöfen

27.06.2024 Erzbistum Köln / Schöpfung als universale Familie - Dialogempfang zu interreligiöser Umweltethik

24.06.2024 Westfälische Nachrichten / Faszinierende Welt der Nachtschmetterlinge / Terminankündigungen

13.05.2024 Kirche + Leben / Institut für Theologische Zoologie schafft „Archegärten“ - Wie Friedhöfe Religionen verbinden - Pilot-Projekt in Münster

11.04.2024 ITZ-Newsletter / Der Friedhof lebt - Nachbericht zum KickOFF in Erftstadt

21.03.2024 Kölner Stadtanzeiger / Ein Archegarten auf dem Friedhof

15.03.2024 Rheinische Anzeigenblätter / Der Friedhof lebt - Bundesweites Projekt - jetzt auch in Liblar

30.11.2023 ITZ-Newsletter / Der Friedhof lebt - Ein Projekt des ITZ

28.10.2023 Westfälische Nachrichten / Der Friedhof lebt - Projekt der Instituts für Theologische Zoologie

28.10.2023 Münstersche Zeitung / Münsters Zentralfriedhof soll zum Lern- und Begegnungsort werden

25.10.2023 Westfälische Nachrichten / Friedhöfe sollen sich als "Archegärten" neu profilieren

29.08.2023 Rheinische Anzeigenblätter / Archegarten soll auch in Erftstadt entstehen

Die Fördernden

Das ITZ-Projekt „Der Friedhof lebt – Interreligiöse Archegärten in Deutschland“ wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen. Es hat eine Laufzeit von drei Jahren und ein Gesamtfördervolumen von 549.800 €.

Wir freuen uns sehr, dieses Projekt unterstützen zu können, denn Friedhöfe haben eine wichtige stadtökologische Bedeutung – nicht nur für die Artenvielfalt, sondern auch als ausgleichendes Element für das Stadtklima. Darüber hinaus verbindet dieser Ansatz innovativ Religionsgemeinschaften, in dem die Gemeinsamkeiten aufgezeigt und praktiziert werden.

Christiane Overkamp, Geschäftsführerin der Stiftung Umwelt und Entwicklung (Projektfördersumme 80.000 Euro)

Die Unterstützenden

Unterstützung erfährt das Projekt durch vielfältige Institutionen. Besonders hervorheben möchten wir:

Die Pilotphase

Drei konfessionelle Friedhöfe in Münster und Erftstadt sollen im Fokus stehen

Muslimisches Grabfeld

Christliches Grabfeld

Jüdisches Grabfeld

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