Begleiterin

Gisela Stadie

Gisela Stadie war eine starke Unterstützerin des ITZ. Ihr Herzensanliegen galt dem Zusammenschluss von evangelischer und katholischer Kirche für eine artgerechte Nutztierhaltung. Sehr engagiert war sie u.a. auch bei AKUT, Aktion Kirche und Tiere e.V. 2011 gründete sie mit ihren Ersparnissen die „Ora-et-Labora-Stiftung für ein Ethos der Mitgeschöpflichkeit“. Das ITZ dankt Gisela Stadie für ihre so wertvolle Unterstützung - über ihr Weitergehen hinaus.

Die Menschheit besitzt noch die Fähigkeit zusammenzuarbeiten, um unser gemeinsames Haus aufzubauen.

Laudato Si 13

Lebensstationen

Gisela Stadie wurde 1924 in Potsdam geboren. Ihr Studium der Auslandswissenschaften musste sie abbrechen. Vollkommen mittellos floh sie 1945 aus der zerstörten Stadt Potsdam. In Hamburg fand sie eine neue Heimat, lernte Schneiderin, war Verkäuferin und sogar Mannequin. Daneben entwickelte sie sich zu einer Expertin für liturgische Gewänder und Altarschmuck bei renommierten Kirchenausstattern in Hamburg und München. Mit 39 Jahren begann sie noch einmal zu studieren und wurde Gewerbelehrerin für Modedesign. Darüber hinaus unterrichtete sie Politik, Geografie und Englisch. In den 80er Jahren gründete sie eine Bürgerinitiative zur Rettung des Niendorfer Geheges – heute ein bedeutsames Erholungsgebiet in Hamburg. Privat galt ihre Leidenschaft insbesondere den Pferden. Am 19.07.2020, mit 96 Jahren, hat Gisela Stadie, bis zuletzt wohnhaft in Hamburg, von dieser Welt Abschied genommen.

Gisela Stadie war alleinstehend und hat Zeit ihres Lebens sehr bescheiden gelebt. 2011 entschied sie sich mit ihren Ersparnissen eine kleine Stiftung zu gründen, die „Ora-et-Labora-Stiftung für ein Ethos der Mitgeschöpflichkeit“. Ora et Labora – „Bete und arbeite!“, dieses Motto des Benediktinerordens sprach ihr aus dem Herzen. Gisela Stadie setzte sich über Jahrzehnte für die Rechte der Tiere ein. Großzügig förderte sie zunächst privat und später über ihre Stiftung verschiedene Projekte, u.a. beim ITZ e.V.. 2016 wurde ihr zu Ehren auf dem Gelände der Kirchengemeinde Schönwalde in Schleswig-Holstein von Pfr. Arnd Heling und Dr. Rainer Hagencord das Gisela-Stadie-Haus ökumenisch eingeweiht, ein Ort für Tiergestützte Therapie und ein respektvolles, achtsames Miteinander von Mensch und Tier.

Das Titelfoto zeigt Gisela Stadie bei der Einweihung des Gisela Stadie Hauses 2016 zusammen mit Dr. Rainer Hagencord (li.) und Pfr. Arnd Heling (re).

Gisela Stadies Bekenntnis zu den Tieren

"Das allererste Wort, das der Mensch von seinem Schöpfer vernahm, war sein Dienst- und Fürsorgeauftrag in Verantwortung für das Leben Seiner Schöpfung. Damit hat das alte Gottesvolk die Bibel beginnen lassen, damit schloss es die Schöpfungsgeschichte unter dem Noah-Segen ab. (Gen. 9)

Abraham lebte den vollkommenen Gottesgehorsam vor! Rebekka wird als die für Isaak bestimmte Braut von Eliezer erkannt, weil sie das Verhalten erfüllt, das ihm Gott als Zeichen genannt hat: Sie sagt zu ihm: „Ich will nicht nur für dich Wasser schöpfen, sondern auch für deine Kamele! Also: Fürsorge für die Tiere, die wir halten oder hilflos vorfinden.

Wieder geht es um den Dienst- und Fürsorgeauftrag, den wir zu erfüllen haben! Und nicht um das ständige Kreiseln des Menschen um sein eigenes Heil und Wohl! Wir sollten das „Abbild“ unseres Herrn werden und nicht der um sich selbst besorgte Ausbeuter der Erde und seiner Mitgeschöpfe! Die Tiere sind unsere Geschwister! Und nicht unsere Knechte. Diesen Dienst-Auftrag haben wir ignoriert seit 2000 Jahren und damit auch als Christen unseren Herrn abermals gekreuzigt. Wie können wir diese Schuld sühnen? Wieviel Liebe haben wir versäumt! Um diese Liebe geht es bei unserem Herrn Jesus Christus. (…) Mit unserer angemaßten Herrschaftsbefugnis haben wir das Leben auf dieser Erde an den Rand des Untergangs gebracht und über die Tiere das Elend ihrer Ausbeutung. Wann begreifen wir endlich diese furchtbare Schuld und Selbstherrlichkeit?

Als „Christen“?

Werden wir noch Zeit bekommen, um diese Schuld und diesen versäumten Auftrag aufzuarbeiten durch Güte, Fürsorge und Liebe – wie es uns aufgetragen war? (…) Wann begreifen wir Christen das? Diesem Wunder des Lebens um uns herum müssen wir mit aller Liebe dienen – das verstehen die Tiere ganz genau! Und sie antworten uns als Geschwister."

Gisela Stadie

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