Schatzmeisterin

Ingeborg Rehder

Ingeborg Rehder hat ihrem Namen „Schatz-Meisterin" des ITZ fast 10 Jahre alle Ehre erwiesen hat. Die Tiere waren ihr Schatz und deren gnadenlose Ausbeutung Motor ihres unermüdlichen Engagements. Übersetzt hat sie dies in ihre umsichtige und tatkräftige Mitarbeit im ITZ-Vorstand als Schatzmeisterin, als Betreuerin der Fördermitglieder und Sponsoren, als Redakteurin, in der praktischen Eselversorgung und als Bauleiterin für eine barrierefreie Zuwegung und zur Trockenlegung des Eselgeländes. Am 20.06.2020 haben wir von Ingeborg Rehder in einer Gedenkfeier am Haus Mariengrund Abschied genommen. Ihr Engagement und ihre Zuversicht fehlen uns sehr.

Lehre uns, den Wert von allen Dingen zu entdecken und voll Bewunderung zu betrachten; zu erkennen, dass wir zutiefst verbunden sind mit allen Geschöpfen auf unserem Weg zu deinem unendlichen Licht.

Laudato Si

Lebensstationen

Ingeborg Rehder, geb. Bröcker, wurde am 27.01.1947 in Münster geboren und wuchs in der römisch-katholischen Tradition auf. Zum Studium ging sie „möglichst weit weg“, nach Freiburg. Sie studierte Sport und Französisch auf Lehramt, heiratete und brachte zwei Töchter zur Welt. Nach der Scheidung ging sie mit ihren zwei damals noch kleinen Kindern in ihre Heimatstadt zurück. Neben ihren Aufgaben als alleinerziehende Mutter und engagierte Realschullehrerin sanierte sie das von ihrem Großvater in der Innenstadt erbaute Elternhaus.

Prägend wurden die fast 10 Lebensjahre in Südfrankreich, wo ihr tiefes Mitgefühl für die „Nutztiere“ zum Tragen kam. Durch das Zusammenleben mit Ziegen, Schafen, Katzen, Hund, Pferd und drei Eseln wurden ihr diese Tiere als Persönlichkeiten vertraut und der herkömmliche landwirtschaftliche Umgang mit ihnen tat ihr mehr denn je in der Seele weh. So hat sie sich seit ihrer Rückkehr nach Münster im Jahr 2009 bis zuletzt für die Würde der Tiere am Institut für Theologische Zoologie in verschiedenen Ämtern mit vollem Einsatz engagiert.

Am 24.05.2020 mussten wir unerwartet Abschied von ihr nehmen.

 

In Dankbarkeit

Positiv und lebensfroh, mutig und zuverlässig, bescheiden, überzeugend und tatkräftig - so beschreiben Freunde und Arbeitskolleg*innen Ingeborg Rehder. Ihre Töchter, vegetarisch groß geworden und heute mit ihren Familien konsequent vegan, sind dankbar, dass ihnen eine große Sensibilität für das Leid und die Würde der Tiere und ein achtsamer Umgang mit der Schöpfung in die Wiege gelegt wurden.

Auf der Suche nach einer praktischen Spiritualität, die echte Lebenshilfe bietet, beschäftigte sie sich mit verschiedenen Lebenswegen, insbesondere mit der Meditation, der Lehre des Indianers Art Reade und die letzten 30 Jahre mit der Christlichen Wissenschaft der US-Amerikanerin Mary Baker Eddy. Wichtige Themen waren ihr Selbstverantwortung, Vergebung, die tatkräftige Umsetzung von Vorhaben sowie Vertrauen in die göttliche Wirklichkeit. Ihre letzten Worte waren voller Dankbarkeit und Frieden: „Die Schöpfung ist so schön! Und die Eigenschaften der Tiere – so schön!“

Das ITZ verdankt Ingeborg Rehder unendlich viel. Ihre kontinuierliche und sorgfältige Mitarbeit, ihre unerschütterliche Zuversicht, ihre Umsicht bei Entscheidungen und ihr kritisches Hinterfragen waren maßgeblich für die Verstetigung der Institutsarbeit und zahlreiche mutige Schritte vorwärts.

Impressionen

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