Prof. Dr. Dagmar Hella Borchers

Kuratoriumsmitglied

In der Tierethik geht es ‚von Anfang an‘ auch mehr oder weniger explizit um die Frage: Who cares? Was bringt es für die Tiere? Was ändert sich für sie? Tierethiker schreiben nicht nur um des Schreibens willen. Sie argumentieren, um zu überzeugen und das hat hier eine ganz konkrete, reale Dimension. Wie steht es denn um die Tiere in unserer Gesellschaft, aber auch global? Geht es ihnen besser? Gehen wir sorgsamer und adäquater mit ihnen um? Berücksichtigen wir ihre Interessen und ihr Wohlergehen in einem größeren Ausmaße als noch vor fünfzig oder dreißig Jahren? Kurz gefasst: Nehmen wir Tiere moralisch ernst? Die Antwort ist frustrierend: Nein, das tun wir nicht; jedenfalls nicht in einem gesellschaftlich substanziellen Sinne.

Prof. Dr. Dagmar Hella Borchers

Zur Person

Prof. Dr. Dagmar Hella Borchers

Professiorin für Angewandte Philosophie; Sprecherin des interdisziplinären Zentrums für Entscheidungsforschung der Universität Bremen

Schwerpunkte

  • Probleme der Angewandten Ethik (Bioethik, Tierethik, Neuroethik)
  • Theorienvergleich in der Ethik
  • Argumentationsstrategien in der Ethik
  • philosophische Aspekte der Entscheidungsforschung
  • u.a.

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borchers(a)uni-bremen.de

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Wichtige Stationen

seit 2009 Professorin für Angewandte Philosophie an der Universität Bremen

2008 Habilitation mit einer Arbeit zur Ausstiegsoption im Liberalismus an der Universität Bayreuth

ab Dezember 2004 Juniorprofessur für Angewandte Philosophie an der Universität Bremen

2001 Promotion mit einer Arbeit zur Kritik der neuen Tugendethik an der Universität Bayreuth

seit 1996 als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Dr. Rainer Hegselmann am Institut für Philosophie

ab 1984 Studium der Philosophie, Sprach– und Literaturwissenschaften in München, Hamburg und Bremen; dazwischen mehrere Jahre als Regie– und Dramaturgieassistentin am Bremer Theater.

 

 

Veröffentlichungen (Auswahl)

Freiheit trotz Zugehörigkeit. Über den Ausstieg aus kulturellen und religiösen Gruppen; Mentis: Paderborn 2019.

Die neue Tugendethik – Schritt zurück im Zorn?; Mentis: Paderborn 2001

Der große Graben – Heidegger und die Analytische Philosophie; P. Lang: Frankfurt/Main 1997.

Rezension B. Ladwig, Politische Theorie der Tierrechte; in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie 2021 69(6): 1072-1078.

Handbuch Tierethik. Grundlagen – Kontexte – Perspektiven; zus. Mit J. Ach; J. B. Metzler: Stuttgart 2018.  Anthopozentrismus; S. 143-149. / Tugendethik; S. 107-112. / Utopien und Dystopien; S. 341-346.

Der ethisch vertretbare Tierversuch. Kriterien und Grenzen; Paderborn: Mentis 2009.

Ethik des Rennsports – eine Herausforderung und eine Chance; in: Pferdeheilkunde 31, 2015.

Würde der Kreatur/Tierversuche: in: Kapust, A. et al. (Hg.): Wörterbuch der Menschenwürde; Berlin: UTB 2013.

Ein tierisches Problem für die Tugendethik: Tugendethische Positionen in der Tierethik; in: Brenner, H. (Hg.): Tiere beschreiben; Erlangen: Harald Fischer Verlag 2003, S. 208-244.

Eine Welt ohne Ausbeutung – Utopien und die Technisierung der Mensch-Tier-Beziehungen; in: Chilese, V. / Preußer, H.-P. (Hg.): Technik in Dystopien. Jahrbuch Literatur und Politik, Bd. 7; Heidelberg: Universitätsverlag Winter 2013, S. 203-216.

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